Finanzestablishment will den schleichenden Bargeld-Tod
Das Finanzestablishment, die Vertretern von Zentralbanken und Großbanken, sind geschickt genug, das Bargeld nicht mit einem Paukenschlag, mit einem Big Bang abzuschaffen. Sie setzen auf die schleichende Entfernung des Bargeldes aus dem Wirtschaftsleben. Dagegen müssen wir uns zur Wehr setzen.
Rechts zeigen wir nicht nur unser Video zum Bargeld, welches wir vor dem Deutschen Reichstag aufnahmen und in dem wir einen Appell an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages richten, sondern auch ein Video über die Gegner des Bargeldes, den Mitschnitt der gesamten Bargeld-Kundgebung vom 22. Oktober 2016 sowie die Reden der Bargeld-Kundgebung vom 14. Mai 2016.
Die Schlüsselfunktion des Bargeldes
Es ist nicht nur das einzige gesetzliche Zahlungsmittel in unserem Land. Viel wichtiger ist seine Schlüsselfunktion zur informellen Selbstbestimmung. Nur das Bargeld schützt die Bürger vor der totalen Überwachung durch den Staat. Nur das Bargeld ermöglicht es ihm auch, sich dem Zugriff auf sein Vermögen, sei es durch Negativzinsen, Banken oder den Staat zu entziehen.
Wie die Bargeldobergrenze gegen das Volk kommen soll
Nachdem das Bundesfinanzministerium und allen voran der Finanzstaatssekretär Michael Meister für eine Bargeldobergrenze warben, gab es einen wahren Proteststurm. So geht man nunmehr geschickterweise den Umweg über Brüssel und die Europäische Union. Wenn von dort eine EU-weite Bargeldobergrenze gefordert wird, "muss" doch jedes Mitgliedsland folgen, unabhängig vom Willen der Bevölkerung der jeweiligen Staaten. Was im eigenen Land unpopulär und in keiner Weise mehrheitsfähig ist, wird so über Brüssel "durchsetzungsfähig" gemacht.
"Roadmap" der EU lässt nach der Bundestagswahl Schlimmes befürchten
Focus berichtete am 25. Januar 2017 über die "Roadmap" der Europäischen Union unter der Überschrift "Brüssel macht Ernst: EU will das Bezahlen mit Bargeld einschränken".
Die Einführung einer EU-weiten Bargeldobergrenze wird aus gutem Grund auf die Zeit nach der deutschen Bundestagswahl im September 2017 verschoben.
Selbst wenn zunächst das Verbot von Bargeldtransaktionen erst ab 5.000 Euro gelten sollte, so dürfte dies erst der Anfang sein.
In Italien galt noch Anfang 2010 zunächst eine Bargeldobergrenze von 12.500 Euro und heute liegt sie bei 2.999,99 Euro. Auch private Gebrauchtwagengeschäfte dürfen nur bis zu dieser Summe mit Bargeld erfolgen. Verboten wurde sogar der Bargeldverleih unter Freunden.
Frankreich senkte die Bargeldobergrenze ab September 2015 von vorher 3.000 Euro auf heute 1.000 Euro.
Alle derzeit geltenden Grenzen für Bargeldtransaktionen finden Sie hier:
http://www.evz.de/de/verbraucherthemen/geld-und-kredite/im-ausland-bezahlen/hoechstgrenzen-bargeldzahlung/
Die Gegner des Bargeldes sollten wir kennen
Selbst die ZDF Heute-Show widmete rund 5 Minuten unserer Kundgebung "Finger weg vom Bargeld" vom 14. Mai 2016. Natürlich gab es den Versuch, unser wichtiges Anliegen lächerlich zu machen. Eine drohende Abschaffung des Bargeldes wurde angezweifelt, ganz im Geiste des "Versprechens" von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dieses Jahres:
"Kein Mensch will das Bargeld abschaffen".
Wolfgang Schäuble (Bundesfinanzminister) am 25. Februar 2016
Dabei setzte sich der Wirtschaftsweise und Berater der Bundesregierung, Prof. Peter Bofinger, im Mai 2015 in einem Spiegel-Interview dafür ein, das Thema Abschaffung des Bargeldes auf die Tagesordnung des G-7-Gipfels in Elmau zu setzen.
Der Chef der Deutschen Bank sagte unter Beifall am 20. Januar 2016 in Davos:
"In zehn Jahren wird das Bargeld wahrscheinlich nicht mehr existieren".
Am 18. Juni 2015 fand eine Konferenz zur Abschaffung des Bargeldes in London statt, die die Schweizerische Notenbank (SNB) ausrichtete. Die Presse war nicht geladen und aus "Platzgründen" auf Anfrage laut dem Handelsblatt-Redakteur Norbert Häring nicht zugelassen. Bedarf es noch mehr Beweise?
Dies alles fand vor der Aussage Wolfgang Schäubles statt.
Nach seiner Aussage setzte Kenneth Rogoff, gegenwärtig Harvard-Professor, neben EZB-Präsident Draghi Mitglied der einflussreichen "Gruppe der 30" und ehemaliger Chefvolksvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, eines drauf. Am 30. August 2016 erschien sein Buch "Fluch des Bargeldes" mit 254 Seiten.
In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung dazu: "Nein, man solle das Bargeld aktiv auslaufen lassen, meint der Ökonom, und nicht auf sein allmähliches Verschwinden setzen". Die Forderung des neuen Buchs von Rogoff sei "ebenso einfach wie aufrührerisch: Schafft es endlich ab, das Bargeld!" (FAS, Ausgabe 14.08.2016, Seite 36)
Dieser Kenneth Rogoff veröffentliche im Wall Street Journal Ende August 2016 einen Beitrag mit dem Titel "The Sinister Side of Cash". Er fordert darin die Beseitigung des 100-Dollar-Geldscheins und will sich mit 10-Dollar-, 5-Dollar- und 1-Dollar-Noten begnügen.
Damit wäre die Marginalisierung des Bargeldes erreicht. Wir könnten noch ein Eis oder Kaugummi bezahlen, aber größere Transaktionen wären mit Bargeld unmöglich.
Brauchen wir noch mehr Beweise? Unser Bargeld ist bedroht.
Unser Film "Was Sie über die Bargeldgegner wissen müssen" ist oben rechts auf dieser Seite zu sehen. Nehmen Sie sich bitte die Zeit.
Die Marginalisierung des Bargeldes schreitet immer mehr voran. Im Juli 1964 wurde in Deutschland der 1.000-D-Mark-Schein von der Bundesbank eingeführt. Inflationsbereinigt, also in Euros von heute, entspricht dieser Geldschein derzeit nahezu 2.000 Euro. Statt zumindest eine 1.000-Euro-Geldnote einzuführen, die Schweizer haben einen 1000-Schweizer-Franken-Schein, zieht die EZB bereits den 500er aus dem Verkehr. EZB-Präsident Draghi schiebt als Argument dafür vor, der 500er könne für illegale Aktivitäten Verwendung finden. Nach dieser Logik müssten auch Autos und Mobilfunktelefone verboten werden, da sie bei einem Bankraub eingesetzt werden können.
Hinter dem Kampf des ehemaligen Chefvolkswirts des Internationalen Währungsfonds Kenneth Rogoff, des ehemaligen US-Finanzminister Larry Summers und des EZB-Präsidenten Mario Draghi gegen große Geldscheine steckt eine andere Logik: Eine Million Euro wiegen in 500-Euro-Geldscheinen nur 2,24 Kilogramm. In 100-Euro-Banknoten kommen wir bei einer Million Euro bereits auf 10,2 Kilogramm und in 10-Euro-Scheinen sind es stolze 72 Kilogramm.
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