Unser Video "Gold und Silber: Manipulation!" soll Augen öffnen. Auf dieser Seite zeigen wir:
- wichtige Indikatoren, auf die wir stets achten
- Was verbirgt sich hinter Begriffen wie "Managed Money" und "Swap Dealer"?
- Wieso die Leerverkäufe der Hedgefonds interessant sind
- Was wir über den US-Terminmarkt und die Positionierung einzelner Gruppen wissen sollten.
Wir hoffen, dass die Aussagen leichtverständlich sind. Nebenstehend können Sie die Seiten 2 bis 9 unseres wöchentlichen Silberbulletins ansehen, die schnell einen guten Überblick über die Lage verschaffen sollen. Die Glaskugel hat selbstverständlich niemand. Aber unsere Indikatoren helfen uns, insbesondere in Extremsituationen unseren Lesern weiterzuhelfen. Aber schauen Sie einfach selbst.
Auf der Seite 2 unseres Silberbulletins zeigen wir stets die Positionierung des Managed Money und der Swap Dealer am US-Terminmarkt in einer Tabelle. Darauf und auf alle Einzelheiten zu den Händlergruppen gehen wir unten noch ein.
Zuerst wollen wir Ihnen Indikatoren zeigen, die wir auf den Seiten jede Woche aktualisiert vorhalten.
Optimismus der Goldberater
Der Optimismus der Goldberater laut der Nachrichtenagentur Bloomberg. Werte unter 25 bis 30 Prozent zeigen einen zu hohen Marktpessimismus und eröffnen oft gute antizyklische Kaufchancen.
Immer einen Blick auf den gesamten Rohstoffmarkt
Wir zeigen stets den Silberpreis im Vergleich zum alten CRB-Rohstoffindex, der 17 gleichgewichtete Rohstoffe umfasst. Sehr interessant ist die Entwicklung von Sojabohnenöl. Am 10. Juli 2017, als viele Silberinvestoren in eine Schock- und Angststarre fielen, zeigten die Rohstoffindizes von Goldman Sachs für Basismetalle und Agrarrohstoffe - alle vier Charts zeigen wir jede Woche auf Seite 4 des Silberbulletins - nicht die Einbrüche von Silber. Für uns ein klarer Hinweis auf die Manipulation, auf die wir im Video zu sprechen kommen.
Leerverkäufe von Minenaktien
Für Wheaton Precious Metals (ehemals Silver Wheaton), für Fresniloo und für First Majestic zeigen wir stets übersichtlich auf Seite 5 im Silberbulletin - sowie für viele andere Werte im am Freitagabend erscheinenden Chartbuch Gold & Silber - die Kurse mit wichtigen Unterstützungen und Widerständen. Sehr wichtig: Die Charts enthalten auch die Entwicklung der Leerverkäufe von Aktien dieser drei Gesellschaften. Uns machten die hohen Werte bei Wheaton Precious Metals Anfang 2017 nachdenklich. Derzeit sind die Leerverkäufe niedrig, so dass von dieser Seite keine Gefahr droht. Hohe Leerverkäufe zeigen nämlich, dass in der Regel große Investoren alles daran setzen, einen Kursrückgang auszulösen. Wir sollten dies stets mit Blick haben.
Minen-ETFs: Mittelzu- und abflüsse
Wir zeigen die wöchentlichen Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse in den börsengehandelten Indexfonds GDX und GDXJ. Was verbirgt sich überhaupt dahinter? Der GDX ETF (genau: VanEck Vectors Gold Miners ETF) ist ein in den USA eingetragener ETF und verfolgt die Wertentwicklung des NYSE Arca Gold Miners Index. Der GDXJ bildet die Performance des MVIS Junior Gold Miners Index mit aktuell 70 Mitgliedern ab.
Wichtig: Hohe Mittelabflüsse sprechen für eine "Kapitulation" der Mineninvestoren und eröffnen antizyklische Kaufchancen. Wenn jeder die Finger von den Minen lässt, ist der Marktpessimismus sehr hoch.
Marktpessimismus abzulesen an dem Preis für Optionen
Wer nicht weiß, was sich hinter Kaufoptionen und Verkaufoptionen verbirgt, wird nun vielleicht mit der Stirn runzeln. Wir wollen hier nun kein Optionsseminar abhalten. Uns ist wichtig, dass der nebenstehende Chart den Preis für Verkaufsoptionen gegenüber den Preisen für Kaufoptionen misst. Hohe positive Werte sprechen dabei für Kaufchancen, also wieder steigende Silberpreise. Hohe negative Werte sprechen im Umkehrschluss für Rückschlagsgefahren.
Wenden wir uns dem Terminmarkt zu
An den physischen Edelmetallmärkten kaufen und verkaufen die Händler das Metall gegen bar. Der Begriff Kassamarkt wird häufig in diesem Zusammenhang verwendet. Auch spricht man vom Spotmarkt!
Darüber hinaus gibt es die Future-Märkte, an denen Futures gehandelt werden. Ein Future ist ein unbedingter börsengehandelter Terminkontrakt mit der Verpflichtung, eine standardisierte Menge und Qualität eines Rohstoffes (oder eines Finanzinstruments) zu einem festgelegten in der Zukunft liegenden Zeitpunkt zu liefern oder abzunehmen. Beim Spot- oder Kassahandel liegt das Lieferdatum in der Gegenwart (bzw. bei Devisen und Wertpapieren innerhalb von maximal zwei Börsentagen nach dem Handelstag), bei Futures sagt der Name bereits, dass der Lieferzeitpunkt in der Zukunft liegt. Futures werden an der Börse gehandelt und die Bonität, die Kreditwürdigkeit, der beteiligten Vertragsparteien wird durch die so genannte Clearing-Stelle der Börse garantiert. Wie Privatleute ihn handeln können, was sich hinter vielen Begriffen (First-Notice-Day, Initial Margin, Einschussplicht, Barausgleich, physischer Lieferung und vieles mehr) verbirgt sowie weitere wichtige Informationen finden Sie auf den Seiten 86 bis 97 unserer Euro-Sonderstudie.
Hier wollen wir herausstellen, dass ein Silber-Future für 5.000 Unzen Silber steht. Bei einem Silberpreis von 16 US-Dollar liegt der Marktwert eines Silber-Futures (man spricht auch von einem Kontrakt) bei 80.000 US-Dollar. Sind Sie Käufer des Silber-Futures bei 16 US-Dollar und der Preis steigt auf 20 US-Dollar, so haben Sie 20.000 US-Dollar (4 US-Dollar Preisanstieg je Unze X 5.000 Unzen) gewonnen. Haben Sie den Silber-Future aber verkauft in Erwartung fallender Preise, haben Sie nun 20.000 US-Dollar verloren und Ihr Brokerkonto wird zeitgleich damit belastet. Ein Gold-Future steht für 100 Unzen Gold.
Struktur des Terminmarktreports:
Jede Woche veröffentlicht die US-Terminmarktaufsicht CFTC die Positionierung der nebenstehend aufgeführten Investorengruppen. In normalen Wochen ohne Feiertage wird der Bericht am Freitagabend um 21:30 Uhr unserer Zeit vorgelegt.
Wir veröffentlichen im Terminmarktreport in der Regel wenige Minuten nach der Veröffentlichung die Datenreihen. Ganz oben sind dabei die Großspekulanten zu finden. Eine Teilmenge davon stellen die Hedgefonds dar, die als Managed Money bezeichnet werden (im unteren Chart ganz unten abgebildet).
Darunter sind in Blau die Commercials zu sehen, die wir bewusst als Gegenspieler der Groß- und Kleinspekulanten bezeichnen. Diese Commercials gliedern sich auf in Swap-Dealer (= Großbanken) in Dunkelgrün und den Produzenten in Hellgrün zusammen.
Die ausführliche Beschreibung der einzelnen Gruppen finden Sie ganz am Ende dieser Seite.
Wichtige Anmerkung: Wenn die Non-Commercials ihre Netto-Kaufposition nach großen Preiseinbrüchen reduziert haben, ist "die Luft rein" in der Regel rein. Dies spricht für Kaufchancen, also für eine Wende des Silberpreises nach oben.
Große Anstiege in den Jahren 2003/04, 2005/06, 2007/08 und auch im August 2010 gingen jedoch mit sehr hohen bzw. hohen Kaufpositionen der Non-Commercials einher.
Fazit: Diese Positionierung der Non-Commercials bietet bessere Kauf- als Verkaufssignale. Wer in starken Anstiegsphasen nur darauf schaut, wird viel zu früh aussteigen und die Ernte nicht einfahren können.
Jetzt zu den Hedgefonds alias Managed Money
Eines sollten wir wissen: Der normale Zeitungskonsument liest in den wenigsten Fällen einen Artikel bis zum Ende. Unter der Überschrift "Hedgefonds greifen das 'Gold des kleinen Mannes' an" schreibt Daniel Eckert von der Welt gleich: "Viele Deutsche haben sich mit Silber eingedeckt um einem Währungscrash vorzubeugen. Doch der Wert des Edelmetalls ist stark gefallen - und Spekulanten zerstören die Hoffnung, dass Silber blad wieder an Attraktivität gewinnt." Wer will nach solchen Worten Silber?
Zum Schluss wird der geschätzte Ronald Stöferle zitiert, dass die aktuelle Attacke der Hedgefonds eher ein Hinweis darauf sei, dass die Stimmung zu stark ins Negative kippt. "Noch will er allerdings keine Empfehlung für Silber aussprechen", so "Die Welt".
Der nebenstehende Chart zeigt uns, dass die Netto-Kaufposition (hier werden die Kaufbestände im Silberfuture und die Verkaufsbestände saldiert) mit +98.845 Kontrakten ein historisches Hoch erreichten. Die Hedgefonds setzten damit in Rekordumfang auf weiter steigende Silberpreise. Wir kaufen immer dann gern, wenn die Hedgefonds nur sehr geringe Netto-Kaufpositionen aufweisen oder wie erstmals wieder am 11. Juli 2017 mit einer insgesamt negativen Netto-Kaufposition sogar auf fallende Silberpreise setzen. Für uns ist dies aus antizyklischer Sicht positiv.
Achten Sie auf die Leerverkäufe der Hedgefonds
Wir wollen Ihre Aufmerksamkeit auf die rote Linie im Chart zur Positionierung der Hedgefonds lenken. Immer, wenn diese Verkaufsposition sehr hoch ist, untermauert dies Chancen auf eine Wende beim Silberpreis nach oben. Wie kommen wir darauf?
2014 und 2015 sahen wir hier sehr hohe Verkaufspositionen. Was passiert, wenn der Silberpreis entgegen der Erwartung der Besitzer dieser Verkaufspositionen steigt? Je Dollar entsteht je Silber-Future ein Verlust von 5.000 US-Dollar. Zunächst sagt sich der Verkäufer, dass es sich wohl nur um eine kurze Bärenmarktrallye handelt und der Silberpreis nach einer kurzen Anstiegsphase schon wieder fallen wird. Nun steigt der Silberpreis aber weiter und weiter. Die Verluste werden größer und irgendwann kommt der Verkäufer in eine sogenannte Eindeckungsnot. Er muss den Future zurückkaufen und damit wird er den Preis noch weiter steigen lassen. So führt die Eindeckungsnot der Verkäufer zu einem stärken Preisanstieg. Wenn dann jedoch alle Verkäufer ihre Position zurückgekauft und damit glattgestellt haben, droht der Silberpreis wieder zu fallen.
Merken wir uns: Hohe Leerverkäufe der Hedgefonds eröffnen Chancen auf wieder steigende Silberpreise.
Swap Dealer Gegenspieler der Spekulanten
Die Swap Dealer, die wir auch als Großbanken bezeichnen (denn nur diese handeln mit Swaps), haben im Juli 2016 sehr hohe Netto-Leerverkäufe gebildet und wir warnten am Tag des Jahreshochs 2016 (4. Juli) in einer Sondermitteilung u. a. auch deshalb vor einem Rückschlag. Die Positionierung lag am 19. Juli 2016 bei -49.609 Kontrakten. Mit aller Macht stemmten sich die Großbanken gegen steigende Silberpreise.
Mitte April 2017 lag die Positionierung bei -41.929 Kontakten und damit ähnlich hoch. Derart hohe Negativwerte liefern immer wieder Warnsignale.
Aber es gilt auch der Umkehrschluss: Eine positive Netto-Position wie am 11. Juli 2017 mit +8.749 Kontrakten spricht für große Chancen. Auch wenn wir deshalb nicht den exakten Tiefpunkt des Silberpreises treffen müssen.
Wir hoffen, dass all diese Ausführungen Ihr Verständnis für unseren antizyklischen Investmentansatz fördern. Alle hier gezeigten Daten finden Sie stets in unserem Silberbulletin.
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Video: Gold und Silber - Manipulation
https://youtu.be/1GrExhDrlG0
Hier unser Silberbulletin vom 8. Juli 2017 zum kostenlosen Download:
Goldpreis in US-Dollar (blau), Gold-Berater mit Optimismus (grün), mit Pessimismus (rot) oder neutral (orange) lt. Bloomberg-Umfrage.
Silber (blau) in US$& der GSCI Agrarrohstoffe (orange)
Wheaton Precious Metals in US$ oben, Stochastik (rot), Leerverkäufe USA (blau) & Kanada (orange) in Mio. Aktien:
GDX-ETF in US$(gelb) mit den wöchentlich ermittelten Mittelzuflüssen und Mittelabflüssen (blau) in Mio US$.
Silber: Marktpessimismus gemessen auf der Grundlage der Preise für Verkaufsoptionen gegenüber den Preisen für Kaufoptionen(dunkelblau), Silber in US$ (hellblau)
Hier das Chance/Risiko-Profil des Silber-Futures bei einem Erwerb bei 18 US-Dollar je Feinunze Silber
Silber ab 2015 in US$ (logar. Chart) oben; Netto-Kaufbestände im Silberfuture der Non-Commercials = Großspekulanten (rot), der Commercials (blau) bestehend aus den Swap-Dealern (dunkelgrün) und den Produzenten (hellgrün) und das Managed Money alias Hedgefunds (gelb)
Silber-Future: Managed Money (Hedgefunds): Netto (blau), reine Kaufpositionen (hellgrün), Verkaufspositionen (rot)
Silber-Future: Swap Dealer (Großbanken): Netto (blau), reine Kaufpositionen (grün), Verkaufspositionen (rot)
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